Dienstag, 7. Oktober 2014


Eine Busreise

Da war sie einfach in den Bus gestiegen und wusste nicht einmal, wohin dieser fuhr. Draußen nichts als Nebel. Sie lehnte den Kopf ermattet an die Scheibe und schloss ihre Augen. Fuhr hoch, als der Bus erneut hielt. Ein Mann stieg dazu und setzte sich in die vorderste Reihe. Erneut schloss sie die Augen und ließ sich vom Hin- und Herwogen des Gefährts mittragen. Draußen noch immer nichts als Nebel. Leise Musik flutete bis zu ihr herüber. Der Mann in der vordersten Reihe in seiner geraden Haltung schien der Nebel nicht zu stören. Aufmerksam blickte er um sich. Sie folgte seinem Blick … unwillkürlich. Etwas schien so wach zu sein an ihm und das zog sie in den Bann. Sah er dort draußen anderes als den Nebel? Nun … Schemen konnte auch sie erkennen. Es waren da diese verschwommenen Konturen. Doch schien sich in ihnen etwas Geheimnisvolles zu verbergen. Und so richtete sie sich auf und blickte sich um. 

Und als der Bus erneut hielt und die Türen sich weit öffneten, der Busfahrer gar den Motor ausschaltete, alles Laute sich in Leises verwandelte, schälten sich aus dem Einerlei der Töne einzelne heraus. Da war ein Fiepen … manchmal ein Jubilieren. Es mutete wie ein großes heiteres Konzert an. Und sie begann sich zu entspannen und ihr Gehör mal dieser und mal jener Melodie zu widmen. Da war etwas jenseits der WORTE und sie begriff, dass das Jubilieren der Vögel keinen Grund bedurfte außer dem des einfachen SEINS. Ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht  … ein kleines nur, ein nach innen gewandtes, feines und erkennendes Lächeln. War es das, was den Mann in der vordersten Reihe so heiter aussehen ließ?
Sie saß nun da und die Türen waren weit geöffnet. Die ersten Sonnenstrahlen schienen zaghaft durch die sich langsam lichtenden Nebelschwaden und sie streckte ihre müden Glieder, um sich zu entspannen in dieser morgendlichen Wärme. Ein Blick aus wachen und warmen Augen traf sie und unwillkürlich erwiderte sie scheu diese Geste … desjenigen, der wie sie auf Reisen zu sein schien. Etwas genauer ihn zu betrachten wagte sie noch nicht, es war nur dieses Lichte und Heitere, das sie erreichte. Von draußen drangen die Vogelstimmen ins Innere und auch der Wind frischte auf. Die Bäume und Sträucher bogen sich unter dieser frischen Brise, die sie sogar bis in ihre letzte Sitzbank zu spüren begann. 
Aus den Augenwinkeln vernahm sie, dass der Mann aus dem Bus ausstieg und draußen etwas zu suchen schien. Sie folgte ihm mit ihrem Blick und nahm erneut seine aufrechte und bewegliche Haltung wahr. Da war etwas sehr Empfindsames und Jugendliches an ihm und doch schien sein Alter ihrem ähnlich. Einen Jasmin-Zweig brach er ab und roch daran, schlenderte langsamen und bedächtigen Schrittes zum Bus zurück und kam auf sie zu:
"Ich möchte Ihnen etwas schenken! Riechen Sie doch einmal, wie schön das duftet!"
Nun aber war sie perplex und das sah man ihrem Gesichtsausdruck auch an. Sie konnte sich nicht erinnern, solch liebenswerte und ja doch nur kleine Geste jemals erlebt zu haben. Es war so altmodisch … und doch schien ihr dies seit jeher gefehlt zu haben. Und auch, wenn das inzwischen vollkommen out zu sein schien, erreichte er damit ihr HERZ.
Schon saß er wieder vorn in der ersten Reihe und sie hatte sich noch gar nicht bedankt. Ein einfaches DANKE und ein Lächeln dazu hätte vielleicht genügt, aber dazu war es nun schon zu spät. Sie roch an den weißen und fast herzförmigen Blättern und sog den süßlichen und intensiven Geruch ein. Da, wo sie herkam, roch es anders und fast schwindelte es sie bei so viele Süße.
Der Bus schaukelte so vor sich hin und sie überlegte, wie sie dem Mann in der ersten Reihe danken könnte. Ahnte er überhaupt, was er da getan mit ihr? Sie, die sie doch so ermattet dasaß und ihre Gedanken an ihre Vergangenheit sie noch immer plagten und sie nur mit allerletzter Kraft diesen Bus erreicht, um allem zu entfliehen. Dass so eine einfache Geste des ihr eine Blume Schenkens sie an etwas erinnerte, was es ja auch noch zu geben schien. Jenseits des Elends, das hinter ihr lag? Wie konnte sie dies ihm begreifbar machen? Oder SAH er mehr, als sie ahnte? Ja, wer war er überhaupt? Und wohin wollte er? Wann stieg er wieder aus? 

Die Musik, die der Busfahrer da aufgelegt hatte, begann sie zu ergreifen. Welch traurige Melodie! Sie nahm überhaupt erst jetzt den Busfahrer mit ihrer eigenen melancholischen Stimmung wahr … er schien wie sie so traurig. Die Schultern gebeugt, wie, als wenn sie von der Last seines Lebens schwer trugen. Der Mann in der ersten Reihe bemerkte dies wohl auch, denn er sah sich um und sie an und sein Blick deutete zum Busfahrer hin. Da begann sie zu lächeln und formte ein lautloses DANKE mit ihren Lippen. Ein leichtes Kopfnicken voller Eleganz und in sich ruhenden Gleichmutes war seine Antwort. 

Die Fahrt ging weiter und sie konzentrierte sich auf die Landschaft da draußen. Dichte Wälder wechselten mit lichtvollen Weiden, hie und da ein Dorf … manchmal eine Stadt mit ihrem regen Treiben. Doch all das erreichte sie nur wie durch einen Schleier. Was gingen sie das alles da draußen noch an? Sie schaute und schaute und ihre Miene zeigte keinerlei Regung, der Blick schien wie über allem zu schweben … immer eigentlich mehr nach innen gerichtet. Die traurigen Lieder aus dem Radio beschworen mal diese und mal jene Erinnerung in ihr herauf. Einmal sogar rollten die Tränen leise ihre Wangen hinunter. 
Eine Bewegung dort vorn holte sie aus ihren Träumen heraus und sie sah voller Schreck, dass der Mann in der ersten Reihe seinen Rucksack zusammenzupacken schien. Etwas in ihr sträubte sich mit Vehemenz dagegen. NEIN, sie wünschte, er würde weiter mitfahren. Der Busfahrer indes schien noch gebeugter und sie fühlte eine große Nähe zu ihm. Und als der Bus schon hielt, die Türen sich öffneten, der Mann aus der ersten Reise sich anschickte, den Bus zu verlassen, nicht ohne ihr noch einmal grüßend und sich verabschiedend zuzunicken … hielt er auf einmal INNE in seinem Vorwärtsstreben, sah auf den gebeugten Busfahrer und auf sie und setzte sich einfach wieder hin. 
Sie konnte fühlen, wie ihr Herz ihr im Innersten pochte wie lange nicht mehr. Warum tat er jetzt dies? Lag der Grund in ihm, im Busfahrer oder etwa in ihr? 
Die Fahrt setzte sich fort und es wurde langsam dunkel. Müdigkeit ergriff sie und so nickte sie ein. In einem Traum erschien ihr dieser Mann noch einmal. Er hieß "Seamore" und sie kannten sich schon seit immer. Und seit immer hatte er sie beschützt, auch wenn ihr das manchmal zu entfallen schien. Ein großer Bruder? Ein Schutzengeln? Eine lieber Nachbar? Wer war er? Und als sie wieder erwachte, ein wenig frischer als zuvor, da sah sie diesen Mann da in der ersten Reihe mit neu gewecktem Interesse an. Wie er sich dort vorn mit dem alten Busfahrer unterhielt, als wenn sie sich schon lange kennen würden. Etwas Ernstes war da in ihrem Gespräch. Eine gewisse Dringlichkeit konnte sie dem Ganzen entnehmen. Seymore, sie nannte ihn einfach jetzt so, zum Busfahrer gebeugt und mit jeder Faser seines Körpers den Worten lauschend. Etwas seltsam Beruhigendes ging von diesem Geschunkel des Busses aus, der Wärme, dem sanften Dahingleiten dieses schon sichtlich alten Gefährts. Dazu das beruhigende Lächeln des Mannes da vorn, das sie immer mal wieder für einen kurzen Moment streifte.
Es wurde tiefe Nacht und sie wunderte sich, dass der Busfahrer noch immer fuhr. Doch dann, nach einer für sie schier endlos erscheinenden Fahrt, hielt er an. Wo waren sie? Eine Stadt … so schien es. Andere Busse. Menschen. Viele Menschen. Und sie schienen ihren Busfahrer alle zu kennen. Und zu MÖGEN. Müde rieb er sich die Augen. Streckte seine weit von sich und stand MÜHSAM auf. Es war einer dieser entscheidenden Momente, in denen die Weichen ganz neu gestellt werden konnten. Was nun also tun? Sie packte ihre Tasche und stand gemächlich auf, noch immer im Banne dieser tröstlichen Fahrt und schlenderten nach vorn.
" Kann ich etwas für Sie tun?"
Doch noch immer keinerlei Regung. Der Mann aus der vordersten Reihe runzelte die Stirn, sah sie besorgt an und wandte sich an die Außenstehenden, die um den Bus standen.
"Kann uns hier jemand weiterhelfen?"
Und so geschah es. Eine kleine Gruppe von sehr unterschiedlichen Menschen in diesem kleinen Bus beschloss gemeinsam weiterzufahren … den Busfahrer in ihre Mitte nehmend … selbst zu steuern. Die Fahrt ging weiter und die Frau in der letzten Reihe sowie der Mann aus der vordersten Reihe waren also nicht mehr allein. Irritiert und auch ein wenig erleichtert schaute sie sich um … wer waren diese Menschen? Kannte sie sie oder war sie ihnen noch nie begegnet in Ihrem Leben? Sie zählte die Reihen durch und kam auf 24 Mitreisende. Eine stattliche Zahl. Und … wer war der Busfahrer, der Neue? Jünger schien er zu sein … nein … erst jetzt erkannte sie ihn … kein geringerer als Seymore selbst leitete das Gefährt.

Die Mitreisenden schienen sich eingerichtet zu haben auf eine Fahrt ins Ungewisse und umsorgten den alten Mann in ihrer Mitte voller Herzlichkeit und Mitgefühl. Neid spürte die Frau in der letzten Reihe und ihr Alleinsein drückte schwer auf ihre Schulter. Ja, so gern würde sie auch dazugehören zu diesen Menschen, doch wie die Hürden überwinden? Endlos fern fühlte sie sich ihnen und tiefe Gräben schienen sich zwischen ihnen aufzutun. Einstweilen begnügte sie sich damit, diese anderen zu beobachten. Junge und Alte waren dabei, ein paar Kinder gar, Männer als auch Frauen, und alle zusammen eine recht bunte Gesellschaft. Hier hörte sie Fetzen eines Gespräches, dort brandete ein beherzte Lachen an, in der hintersten Ecke hörte sie ein Flüstern und in ihrer Nähe ein leises Schniefen. 
Was war das? Wer weinte da so leise vor sich hin? Sie beugte sich ein wenig nach vorn. Noch traute sie sich nicht zu schauen, von wem dieses leise Wimmern kam, doch sie konnte spüren, dass da offensichtlich jemand genau so traurig war wie sie. War sie also doch nicht so allein mit ihrer Trauer! Sollte sie sie vielleicht einmal ansprechen? Doch wie machte sie dies? In Gedanken ging sie alle Möglichkeiten durch und kam zu keinem Schluss. 

Da … plötzlich … hielt der Bus und Seymore, der Busfahrer, stellte sich vor alle und begann zu summen. Was war das? Alle schauten auf. Das Summen wurde zu GESANG. Seymore SANG IHNEN ein Lied. Seymore hatte gesehen, dass dort traurige Menschen in ihren Sitzen versanken und nun sang er dieses kleine, tröstliche Lied für sie. Eine Welle von Begeisterung rollte durch den Bus und alle lauschten GEBANNT dieser TRÖSTLICHEN Melodie. Und allen voran die Frau aus der letzten Reihe. Der Gesang waren mehr, als sie meinte verkraften zu können. Doch mit gerader Haltung, die Hände ineinander verschlungen, das Gesicht nach vorn gerichtet, ließ sie diesen tief in sich hinein. Wagte kaum zu atmen und spürte, wie dieser immer langsamer wurde und das Ausatmen ihr leichter fiel. Ein lästiges Schlüsselrasseln hätte sie am liebsten unwirsch unterbunden, doch sie saß bewegungslos und sog diese göttliche Melodie in sich hinein. Ob es dieser weinenden Frau wohl auch so erging? 

Das Schniefen hatte aufgehört und als sie sich nach vorn beugte, begegnete ihr der Blick dieser und ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht der traurigen Nachbarin. Unwillkürlich lächelte sie zurück und ein Gefühl der Weichheit machte sich in ihr breit. Ein wenig muteten diese Lieder ganz alten Gesängen an. Ein tiefer Bass wechselte mit hohem Tenor und Seymour schien die ganze Bandbreite in sich zu vereinen. Als die letzten Töne verklangen und sie sich wieder langsam aus ihrer bewegungslosen Haltung löste, rauschte ein minutenlanges in-die-Hände-Klatschen durch den gesamten Bus und es war ihr, als wenn dieses großartige Lied von Seymour alle ein wenig geeint hätte. Nicht mehr nur FREMDE saßen da um sie herum, sondern Menschen mit Seelen, die sich genau wie sie jetzt auf einer Reise, die für niemanden auf ein genau definiertes Ziel hinlief, befanden. Des Reisen wegens und des den-alten-Busfahrer-fürsorglich-in-die-Mitte-Nehmens waren sie in diesem gelandet. Welch Abenteuer sie auch noch erwartete, sie waren jetzt, wenn auch nur für eine gewisse Zeit, ein ganz klein wenig geeint und auch, wenn andere unterwegs ausgestiegen oder Neue einstiegen, sie fühlte sich nicht mehr ganz so allein wie zuvor.

Dachte sie zumindest und dann schien sie doch wieder eingeschlafen zu sein und schreckte erst hoch, als sie eine aufgeregte Stimme hörte:
"Wo fahren wir eigentlich hin?"
Und dann ging das Gezeter los.
" Das ist doch ganz klar! Wir fahren gen WESTEN, da gibt es einen großes Haus, in dem man ALLES kaufen kann und da holen wir dann das, was wir brauchen und dann bauen wir uns eine Burg, in die ziehen wir ein und da gibt es dann einen Swimmingpool, in dem schwimmen wir und dann am Abend machen wir ein großes Fest und tanzen die ganze Nacht und feiern bis zum Morgen. Wir haben einen Gärtner, der bringt das Gemüse in unsere große Küche und eine Köchin kocht uns ganz fantastische Menüs. Und dann sind wir glücklich!"
Und sie dachte: "Au ja, Schwimmen und Musik und Sonne und Tanzen! Das könnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen."

Aber da tönte schon eine andere Stimme:
"Halt! Ich habe eine viel bessere Idee! Wir fahren in den OSTEN und machen unser GANZ eigenes Ding! Nichts mehr mit diesem miesen System, in dem wir leben. Ich habe wirklich die Nase voll und will meinen eigenen Staat. Da wird dann ALLES ganz anders sein, das verspreche ich euch. Und dann bauen wir eine große Mauer um uns und dann kann keiner uns mehr stören!"
Und sie dachte: "Ja, genau, das ist gut, ich wollte doch auch schon immer alles ganz anders, die große Revolution, Scheiß-System, mit dem ich nichts mehr zu tun haben möchte!"

Sie konnte diesen grandiosen Gedanken kaum zu Ende denken, da meldete sich eine dritte Stimme:
"Halt! Meine Idee ist noch vielviel besser! Wir fahren in den NORDEN, da kenne ich einen großen Platz, da wohnen die Menschen in einer großen Gemeinschaft zusammen und sind nicht mehr allein. Ich will nicht mehr allein sein, ich möchte Kinder und Omas und Opas und Mütter und Väter und einen Bruder und Schwester. Kommt mit, da seit ihr nicht mehr allein!"
Und sie dachte: "Da hat sie aber mal Recht, wenn ich alt bin, möchte ich unter Brüdern und Schwestern sein und eine große Familie um mich wissen!

Aber, als sei es noch nicht genug, hörte sie eine vierte Stimme: " Halt! Meine Idee ist die Beste! Lasst uns in den Süden ziehen, dahin, wo die Sonne immer scheint. Ich habe die Nase voll von dem ewig miesen Wetter hier, im Süden lebt es sich viele leichter, da können wir KUNST machen, zwischendurch Latte Macchiato auf einem Plaza trinken, auf dem Markt Gemüse kaufen und dann wieder KUNST machen. Die wahrhaft innovativen Menschen sind die KÜNSTLER! Kommt, lasst den Künstler in uns nicht sterben und gen Süden ziehen!"
Und sie dachte: "Mann, das ist aber mal eine Super-Idee, den ganzen Tag nur Kunst machen, das wollte ich doch schon immer und dann auch noch Sonnenschein und Latte auf einem Plaza … das ist cool!"
Derer weilen regnete es draußen, regnete und regnete und hörte überhaupt nicht wieder auf. Und vom ewigen Regen da draußen wurde sie so richtig schläfrig, dass ihr alsbald die Augen zufielen und sie selig und trunken vor so vielen neuen genialen Ideen einschlief.
Und so entging ihr die weitere Diskussion der anderen Mitreisenden, deren Ideen hitzig ausgetauscht wurden, als gelte es, dass Heiligste eines jeden mit alleräußerster Kraft verteidigen zu müssen. Sie aber schief.
 
Plötzlich … ein Ruckeln … sie erwachte jäh. Was war das? Sie schaute nach vorn zum Busfahrer … zu Seymore. Der aber einen gleichmütigen Gesichtsausdruck trug, obwohl da augenscheinlich irgendetwas mit dem Bus nicht in Ordnung zu sein schien. Die Diskussion erstach plötzlich und alle lauschten diesen ganz neuen Tönen. Pling … Pling … STOP … STOP … Seymore fuhr auf einen Rastplatz und hielt den Bus sachte am Rande einer Wiese an. Schaltete den Motor aus und öffnete die Türen. Alle Reisenden strömten hinaus und eine aufgeregte Stimmung verbreitete sich unter ihnen. Seymore öffnete gemächlich die Motorklappe und wandte sich an die anderen:
„Gibt es hier einen Mechaniker unter euch? Jemanden, der sich auskennt und die Sache hier einmal genauer untersuchen kann?"
Sie war noch immer ein wenig verschlafen und stieg als Letzte aus dem Bus, nahm nur eine Gruppe von Menschen wahr, die sich um eine geöffnete Klappe dieses Gefährts gruppierte und ganz konzentriert irgendjemandem zuzuhören schien. Ihr war alles eigentlich ziemlich egal, sie hätte jetzt auch genauso gut zu Fuß weiterwandern können. Was ging sie diese Panne denn schon an? War sie etwa angewiesen auf diesen Bus, auf diese Mitreisenden, die ihr der Zufall da beschert hatte? Sie setzte sich erst einmal auf einen großen Stein und beobachtete das Treiben, nahm sich einen Apfel aus der Tasche und biss ein wenig träge hinein. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und sie genoss die warmen Strahlen. Von ihr aus könnten sie sie einfach da jetzt so sitzen lassen … jaaaaa …. das würde sie jetzt einfach mal machen … vielleicht gäbe es ja doch noch andere Richtungen als NordenOstenSüdenundWesten, dachte sie und träumte so vor sich hin.
(Fortsetzung folgt)